Ehrenamtlicher Zuwachs

 

Es spricht sich im Stadtteil Gräselberg erfreulicherweise herum, dass wir uns stets um eine Atmosphäre zum Wohlfühlen bemühen, in der Kinder aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen sehr herzlich willkommen geheißen werden. Immer wieder erleben wir, dass Freundinnen miteinander zum Art Meetup kommen, nachdem ein Mädchen mit dabei war und begeistert davon erzählt hat.

Neben dieser erfreulichen Entwicklung blicken wir auch auf einen besonders tollen Zuwachs bei unserem Team der Ehrenamtlichen. Durch die Streuung der Einladung für die Art-Meetups im Internet konnten wir gleich zwei Personen für eine Teilnahme begeistern. Einer davon ist der aus dem Irak stammende Emmanuel, der sich hier in Wiesbaden als Student nach Möglichkeiten für ein ehrenamtliches Engagement umgeschaut hat und bei uns fündig geworden ist. Bereits das erste Kennenlernen war sehr herzlich und es stellte sich bald heraus, dass er in seinem Heimatland in einer christlichen Familie aufgewachsen ist, die ihren Glauben intensiv auslebt. Er teilte mit mir seine Erlebnisse aus der Zeit vor und während des Golfkriegs im Jahr 1991. Selten habe ich so krasse Geschichten über Hunger gehört, wie Emmanuel sie mit mir geteilt hat. Sie aßen aufgrund der Armut lange Zeit tagein tagaus fast immer nur frittierte Mehlspeisen und Fleisch gab es beispielsweise nur an besonderen Festtagen wie z.B. Ostern. Als Emmanuel mit 7 Jahren nach einer Kindheit fast ohne Obst zum ersten Mal eine Banane zu Essen bekam, wusste er nicht, was das ist und fand es irgendwie befremdlich, so etwas zu essen. Wenn er von den mühsamen Fluchtversuchen von Familienangehörigen spricht und wie diese jahrelang in Syrien darauf gehofft hatten, endlich nach Kanada o.ä. Zielländer auswandern zu können, bleibt in einem das Mitgefühl für unvorstellbare Mühen zurück, gemischt mit Dankbarkeit über die hierzulande erlebte Freiheit. Es in Worte zu fassen, fällt schwer, welche Gefühle mitschwingen, wenn er über die harten Zeiten im Irak spricht. Trotz dieser Schwierigkeiten konnten er und seine Familie stets am Glauben festhalten und fanden Kraft und Hoffnung in ihrer Beziehung mit Gott. Dies spürt man auch heute, wenn man sich mit ihm darüber unterhält. Sein Blick ist erfüllt von Lebensfreude und seine ruhige Stimme klingt nach innerem Frieden, den Gott schenkt. Für ihn ist es selbstverständlich, dass wir Christen Werke der Liebe vollbringen und damit inspiriert er Menschen - besonders auch Christen - in seinem Umfeld, die es sich etwas „zu gemütlich“ gemacht haben. Sich um andere in Not zu kümmern zählt für ihn zum Glaubensleben und es ist eine Freude, dass wir einenso tollen Menschen wie ihn regelmäßig bei unseren Art Meetups oder auch einfach im Café treffen dürfen.

Neben seiner bewegten Lebensgeschichte hat er aber noch mehr spannendes zu erzählen: Emmanuels Leidenschaft ist das digitale Design von Landschaften mit 3D-Visualisierungen für Virtual Reality Games. Er würde deshalb gerne z.B. für eine Gaming Firma arbeiten.

Robert und Emmanuel