Einen Glaubenschritt später - Monika Diefenbach

 

Es ist schon fünf Jahre her, dass die Vision eines Café Gottesdienstes in Wiesbaden aufkam und sie gefiel mir, Monika, und meinem Mann Michael sehr gut. Deshalb schlossen wir uns neugierig und erwartungsvoll diesem Projekt an.

Kurz nachdem wir uns angeschlossen hatten, entstand allerdings auch noch andere andere Idee: Wir wollten für die vielen geflüchteten Menschen, die gerade zu Hunderten neu nach Wiesbaden gekommen waren, etwas anbieten. Wir wollten nicht nur zusehen, wie sie noch fremd in der neuen Heimat einsam in den Unterkünften sitzen, sondern aktiv werden, um sie willkommen zu heißen. Deshalb haben zwei unserer Bekannten, die selbst Migrationshintergrund haben, schnell die Idee in die Tat umgesetzt: Raza und Kim kochten regelmäßig ein schmackhaftes Essen, sodass wir die neuen Leute bewirten und dabei kennenlernen durften.

Mir persönlich fiel es ehrlich gesagt anfangs sehr schwer, meinen Mann bei dieser neuen Aufgabe mit meiner ganzen Kraft zu unterstützen, denn ich fühlte mich immer noch sehr fremd in dieser neuen christlichen Gemeinschaft. Außerdem hatte ich massive gesundheitliche Probleme - wie sollte ich anderen Menschen etwas geben können, wenn ich selber keine Kraft mehr für die ganz normale Dinge des alltäglichen Lebens hatte? Davon abgesehen sehnte ich mich auch sehr nach Menschen, mit denen ich mich auf geistlicher Ebene so austauschen konnte, wie ich es früher gewohnt war, mit denen ich selbst neu „auftanken“ konnte.

DESHALB WAR ES DANN EIN GROSSER GLAUBENSSCHRITT, ALS ICH MICH TROTZDEM DAZU ENTSCHIEDEN HABE, DAS PROJEKT SO GUT ICH KONNTE ZU UNTERSTÜTZEN.

Heute, 5 Jahre später, ist so viel passiert. Eine Menge Menschen aus dem Iran und Afghanistan sind zum Glauben gekommen, oder von Gott in irgendeiner Art und Weise berührt worden. Wir haben viele neue, liebevolle Beziehungen zu Menschen gewonnen, die jetzt keine Fremden mehr für uns sind - wir sind eine Familie geworden.

Mein Mann und ich genießen es sehr, ein Teil einer vielfältig kulturellen Gemeinschaft geworden zu sein, die gemeinsam unterwegs ist, um Gott besser kennenzulernen. Wir sind stolz auf diese Menschen, dass sich ihr Glaube immer wieder bewährt und sind dankbar, wenn wir einen Teil dazu beitragen dürfen.