Heiliger Ort im Bahnhofsviertel - Maddie

 

Jedes Gespräch an den Betten der Frauen, ließ den Wunsch nach einem pe/ix-Gottesdienst wachsen. Wir hörten von den Frauen, wie schmutzig und unheilig sie ihre Zimmer fanden, zu schlecht, um mit Gott in Kontakt zu treten. Und doch sind viele von den Frauen gläubig und wünschen sich mehr.

Aber nicht nur das: Es gibt oft Momente im Drop-In-Center, in denen praktische Hilfe und die Ressourcen der Sozialarbeit nicht mehr ausreichen. Dann gibt es nichts anderes zu tun, als gemeinsam zu weinen und zu beten. 

DESHALB NAHMEN WIR ZU ANFANG DES JAHRES UNSEREN MUT UND UNSERE RESSOURCEN ZUSAMMEN, UM EINEN GOTTESDIENST IM DROP-IN-CENTER ZU STARTEN.

„Vor ein paar Wochen hatten wir unseren ersten Gottesdienst und es kamen ein paar Frauen. Das ist großartig, denn erfahrungsgemäß kommt einige Monate lang niemand, wenn wir etwas in der Anlaufstelle oder im Rotlichtviertel beginnen. Am Anfang war es etwas verwirrend, weil es so anders war als eine normale Schicht im Drop-in-Center. Wir hatten eine Station, an der sie mit uns beten konnten, eine Station, an der sie Kerzen anzünden und für andere beten konnten, und eine weitere Station, an der sie Steine ins Wasser werfen konnten, als Symbol für das Loslassen oder das Zurücklassen von Dingen. Auf die Frage, ob es Dinge gibt, die sie zurücklassen wollen, sagten sie vieles. Wir versuchten herauszufinden, was genau für sie von Bedeutung ist. Der Raum war förmlich erfüllt von Gottes Gegenwart.“

Wir glauben, dass Bordellzimmer und die Sofas im Drop-In-Center die Orte sind, an denen Jesus sich aufhält, aber wir wissen auch, wie wichtig heilige Räume für unsere Frauen sind.

Da sie aus einem katholischen und orthodoxen Umfeld kommen, ist die Tradition ein sehr wichtiger Teil des Glaubens. Wir wollen nicht nur einen weiteren Gottesdienst gestalten, der in unser Schema passt, sondern wir nehmen die Dinge auf, die für die Frauen von Bedeutung sind und schaffen einen sicheren, heiligen Raum im Rotlichtviertel. Wie bei jedem neuen Projekt sind wir gespannt darauf, wie es wächst und sich verändert und sich an die Bedürfnisse der Gemeinschaft anpasst, für die und mit der es gebaut wird.