Zwischen den Stühlen - Anne, Frankfurt

 

Wer bist du?

Mein Name ist Anne, eigentlich Annegret. Ich bin Rheinländerin, bin gerne fröhlich, kreativ und kann mir unglaublich gut Dinge in meiner Fantasie vorstellen. Ich bin Schulleiterin einer Physiotherapieschule und Physiotherapeutin aus Leidenschaft, weil es einfach eine schöne Tätigkeit ist.


Wie bist du nach Frankfurt gekommen?

In meiner Kindheit bin ich oft umgezogen. Ich habe das erste Mal mit 5 Jahren in Frankfurt gewohnt, weil meine Eltern mich wegen der Arbeit meines Vaters hierher verschleppt haben. Nach vielen weiteren Umzügen bin ich mit 17 Jahren wieder in Frankfurt gelandet. Das hat mir damals gar nicht gut gefallen. Widerwillig - jedenfalls anfangs - war ich Teil einer Jugendgruppe in einer Stadtmission in Frankfurt. Dort habe ich meine Freunde Claudia und Horst kennengelernt, die bis heute eine meiner engsten Freunde sind. Auch wenn ich es dort zuerst nicht so toll fand, bin ich nach und nach rein gewachsen. Als ich nach einigen Jahren nochmal nach Köln gezogen bin, habe ich dann viele Wochenenden in Frankfurt verbracht. Nach einem Jahr habe ich mich dann für Frankfurt als meine Heimat entschieden.


Wie bist du zu Kirche in Aktion gekommen?

Über meine lieben Freunde Inge und Rudi (Jordan) habe ich Kirche in Aktion kennengelernt. Schon vor einigen Jahren habe ich Events in der Berliner Bar, im Kino Orfeos Erben, im Cafe Awake oder im Kino Metropolis besucht, obwohl ich noch Teil einer anderen Gemeinde war. Es hat mich von Anfang an begeistert, wie Kirche in Aktion über den eigenen Tellerrand hinausschaut, anderen hilft und wie die Predigten etwas mit meinem Leben gemacht haben. Bei einer Predigt im Naxos Theater 2019 fühle ich mich dann direkt angesprochen, mich endlich zu entscheiden, zu welcher Kirche ich gehören will. Cris Zimmermanns Predigt “Zwischen den Stühlen” hat mir direkt ins Herz gesprochen. Auch wenn es anfangs schwer war, während und nach der Pandemie alleine in die Events zu kommen und Menschen kennenzulernen, hat es sich für mich sehr gelohnt, diese Entscheidung zu treffen. Besonders während der Pandemie hat sich für mich wieder gezeigt, warum das eine gute Entscheidung war. Dass sich die Menschen bei Kirche in Aktion trotz der eigenen Probleme und Ängste auch um die Nöte der Menschen um sie herum gekümmert haben, war für mich ein Wendepunkt: Der Auftrag der Christen, sich um andere zu kümmern, wurde trotz Pandemie so gut es ging weiter verfolgt. Dieser Eindruck deckte sich mit meinem Verständnis für Kirche.


Was war für dich dabei herausfordernd?

Ich habe in meiner eigenen Laufbahn die Lebenssituationen anderer einfach oft ausgeblendet. Es ist so einfach, die eigenen Privilegien als selbstverständlich anzusehen. Als wir dann mit dem Gottesdienst in die Niddastraße gezogen sind, habe ich anfangs mit dem Bahnhofsviertel „gefremdelt“, aber dann habe ich weiter darüber nachgedacht. Ich bin mir sicher, dass, wenn Jesus nach Frankfurt kommen würde, dann würde er nicht in die schicken Gegenden Frankfurts kommen, sondern ganz sicher ins Bahnhofsviertel gehen.


Wie sehen deine nächsten Schritte aus?

Momentan bin ich noch nicht Teil eines der Projekte, aber es fühlt sich an, als würde ich mich bald auf etwas festlegen wollen. Ich bin kreativ, habe ein Talent für die Leiterschaft (das habe ich mir nicht so ausgesucht) und finde so ziemlich alles interessant. Ich bin mir sicher, dass sich bald eine Tür öffnet und ich meinen Platz finde, denn über mein ganzes Leben kann ich sagen, dass Gott mich geführt hat. Es war zwar zum Beispiel nie mein Lebenstraum, alleinstehend zu sein, aber ich kann sagen, dass ich mich von ihm gehalten und geborgen fühle, auch wenn Veränderungen auf mich zukommen. Natürlich habe ich oft versucht, in falsche Richtungen zu gehen, aber Gott hat mich immer wieder eingefangen, sobald ich mich von ihm entfernt habe. Gott aktiv immer wieder Raum in meinem Leben geben, ist mein Ziel.


Was wünschst du dir für die Zukunft?

In sechs Jahren werde ich (hoffentlich!) in Rente sein und kann mir vorstellen, dann einen Hund zu haben. Ich bin dann natürlich immer noch bei Kirche in Aktion und habe viel Zeit, mich einzubringen. Vielleicht mache ich etwas, was mit Essen zu tun hat, weil ich einfach gerne koche und esse. Oder ich initiiere etwas über gesundes Leben bzw. gesunde Lebensführung. Auf jeden Fall wird es etwas geselliges sein und ich lasse mich einfach auf das ein, was auf mich zukommt. Ich freue mich schon weiterhin dabei zu sein und finde es schön zu sehen, wie sich Kirche in Aktion Frankfurt entwickeln wird.