Besonderer Besuch - Die Live-Church bei Kirche in Aktion

 

Könnt ihr Euch das vorstellen? Eine Gemeinde mit mehr als 1000 fest angestellten Personen? Bei uns in Deutschland wäre das kaum vorstellbar, aber in anderen Ländern, wie z.B. den USA, gibt es solche großen Kirchengemeinden. Der übliche Reflex in Europa ist: wir möchten auch wachsen und von denen lernen. Wie machen die das?

Die große Kirchengemeinde, mit den vielen fest angestellten Menschen von der ich berichten möchte, ist die Life Church (www.life.church) aus Oklahoma. Eine Delegation des Leitungsteams der Life Church war Anfang Mai bei Kirche in Aktion zu Gast. Nicht um uns zu zeigen, wie „man es macht“, sondern um von uns hier in Deutschland zu lernen, wie wir Kirche in einer hochsäkularen Welt gestalten. Amerika ist uns in vielen Dingen in der Entwicklung voraus. Das beginnt bei Digital-Technologie und endet noch lange nicht bei Freizeitmode. Aber es gibt eine Sache, da sind wir in Europa den US-Amerikanern voraus: der Säkularisierung. Menschen in Europa können ohne einen religiösen Bezug ihr Leben gestalten. Atheismus und Gottesferne oder besser Gottes-Gleichgültigkeit ist bei uns ein vorherrschender Lebensstil. In den Statistiken zu den sonntäglichen Gottesdienstbesuchen wird das deutlich. In Deutschland liegt der Gottesdienstbesuch an einem normalen Sonntag bundesweit bei 9,1% der Katholiken und 3,4% der Protestanten. Da aber weniger als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland einer der großen Kirchen angehört, sind die absoluten Zahlen viel geringer als man das traditionell denkt.

Die Lage in den USA ist - noch - anders. Dort sagen sogar fast 80% aller Menschen, dass sie mindestens einmal pro Woche beten. Und an Sonntagen sitzt immer noch mehr als ein Viertel der gesamten Bevölkerung in einem der vielen stattfindenden Gottesdienste. In den Bundesstaaten im Süden, wie auch in Oklahoma, ist dieser Wert höher. Aber auch dort nimmt die Zahl jeden Sonntag ab und die Pandemie hat diesen Trend noch weiter beschleunigt. Moderne und vorausdenkende Kirchen in den USA arbeiten daher an Strategien, um diesen Trend zu verstehen und aktiv zu begegnen.

So gab es einen sehr intensiven Austausch mit den Freundinnen und Freunden von der Life Church bei uns. Sie staunten, als sie von den City-Pastoren über die vielfältigen Tätigkeiten in den Communities von Kirche in Aktion hörten. Sie fragten genau nach, als es um unsere Communities on Mission ging, denn sie können sich vorstellen, dass dies ein Weg ist, um aus der Konsumentenhaltung vieler Christen in den USA herauszukommen. Und sie waren begeistert, mit welcher Energie und Liebe wir bei Kirche in Aktion ein wenig Himmel in unser Leben, unsere Städte und unsere Welt bringen.

Es war ein erster Besuch, dem sicherlich ein Gegenbesuch folgen wird. Denn wir sind nicht überheblich. Auch wir können noch gute Dinge in der Gestaltung der Kirchenarbeit lernen und die Life Church kann dabei ein Vorbild sein