Hilfseinsatz in Port Elizabeth, Südafrika - Anika

 

Mit 4 Leuten von Kirche in Aktion sind wir, Christoph, Jana und ich, nach Südafrika geflogen, um in Port Elizabeth die Kirche des Nazareners zu unterstützen. Der Plan für die Woche war überschaubar: Wir wollten drei Abendveranstaltungen für Jugendliche (Youth Fest) mitgestalten und es sollte eine Konferenz (Ratwerk) für die Pastoren stattfinden. 

Beim Zwischenstopp in Johannesburg wurde unser Team noch von Elri (Tochter von Dawie) und Denae (einer Freundin von ihr) erweitert. In Port Elizabeth kamen wir abends an und es stellte sich bei der Autofahrt heraus, dass jeder einzeln bei einem der Pastoren untergebracht wurde. Nach dem 2. Stop, mit Gebet und Tea-Time wurde, habe ich dann doch mal nachgefragt, wo und vor allem wann ich eigentlich schlafen darf. 15 Minuten später kam ich dann bei einem Pastoren-Ehepaar (Mitte 30) und ihren beiden Kids (6 und 12 Jahre) an, die mich herzlich und unkompliziert in ihre Familie aufgenommen haben. 

Die Abende vom „Youth Fest“ waren eine wahre Freude. Lustige Spiele, gemeinsames Singen und Tanzen sorgte bei den Jugendlichen und auch den Erwachsenen für eine ausgelassene Stimmung. Zum Nachdenken anregende Momente entstanden bei Janas Inputs und ruhigeren Liedern und Tänzen. 

Obwohl man sich denken könnte, dass auf einen Hilfseinsatz zu fahren ein Verlassen der eigenen Komfortzone ist, fühlte sich für mich das Unterwegs-sein mit den Menschen vor Ort wie das hineinkommen in eine Komfortzone an: knapp 10.000 km entfernt von Zuhause habe ich dieses Gefühl gefunden, das ich dort nicht erwartet hätte.


Neben den Events waren wir noch gemeinsam mit jungen Leitenden aus der Kirche unterwegs und haben verschiedene Projekte und Kirchen besucht. Einen Vormittag verbrachten wir in einem Haus für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die von ihren Familien verstoßen wurden. Wir haben Lieder gesungen, Spiele gespielt und uns in kleineren Gruppen mit den Bewohner*innen unterhalten. Ich habe dort eine junge Frau kennengelernt, die zur Gruppe der Xhosa gehört. Wir haben sie gefragt, ob sie uns einige Worte in ihrer Muttersprache beibringen kann, die aus vielen “Klick-Lauten” besteht. Ich war eine nicht sehr erfolgreiche Schülerin, aber ich habe mich über ihre Begeisterung, jemand anderen was beizubringen, sehr gefreut. Dies ist nur eine von vielen Situationen, in denen ich die positive Wirkung einer Begegnung auf Augenhöhe erleben durfte.